Gebietsbeschreibung Gut Dutzenthal

Der Gutsbesitz Dutzenthal liegt im Gemeindegebiet von Markt Sugenheim, Landkreis Neustadt/Aisch – Bad Windheim, Regierungsbezirk Mittelfranken, Land Bayern. Das Gebiet ist vollständig arrondiert und nur durch eine Stichstraße zum Schloss Dutzenthal für den Verkehr erschlossen. Von öffentlichen Straßen ist das Gebiet nicht durchschnitten. Das Gut Dutzenthal befindet sich im Eigentum der Karl-Oskar Koenigs-Stiftung Nationalparke.

Gut Dutzenthal befindet sich im fränkischen Keupergebiet. Auf engstem Raum wechseln auf dem Gutsbesitz aus Tonschichten des Gipskeupers stammende extrem schwere Tonböden mit Sandböden oder sandigen Lehmböden aus dem Schilf- und Blasensandstein. Die Jahresniederschläge liegen im langjährigen Mittel um 550 bis 600 mm.

Der Gutsbesitz stellt sich als vielfältig gegliederter und gekammerter Landschaftsraum dar. Gründe hierfür sind die auf kleinem Raum stark wechselnden pedologischen Verhältnisse (schwere Tonböden, sandige Lehmböden und Sandböden), Expositionsunterschiede sowie die Existenz vereinzelter Reste verschiedener typischer Kulturlandschaftselemente (Streuobstwiesen, alte Wachholderbestände, Wirtschaftsgewässer) der Region. Dies sowie das warme und trockene Klima sind Ursachen, dass zahlreiche seltene und bedrohte Pflanzen- und Tierarten, vor allem Käfer- und Schmetterlingsarten dort in oftmals isolierten Restvorkommen anzutreffen sind. Unter den seltenen Vogelarten sind z. B. Grauammer, Ortolan, Wachtel, Steinkauz, Raubwürger oder Ziegenmelker zu erwähnen. Daß seltene Wald- oder Waldrand bewohnende Tier- und Pflanzenarten noch vorkommen, ist durch die zum Gutsbesitz gehörenden über 50 Hektar umfassenden Eichen-Hainbuchenwälder, in denen z. B. auch Feldahorn, Elsbeere oder Wildbirne vorkommen, zu erklären. Sie wurden bis Mitte letzten Jahrhunderts als Mittelwälder genutzt und anschließend teilweise einer natürlichen Weiterentwicklung überlassen.

Die Projektfläche überschneidet sich in ihren nördlichen Bereichen teilweise mit der NATURA-2000 Fläche „Vorderer Steigerwald mit Schwanberg“ (Gebietsnr. 6327-371). Letztere hat mit einer Gesamtgröße von 8351 ha zentrale regionale Bedeutung. Der Grund der Ausweisung findet sich in ihrer erheblichen Bedeutung als Schmetterlingsgroßlebensraum, als bedeutendes Winterquartier verschiedener Fledermausarten sowie als Hirschkäferlebensraum. Bedeutende Landschaftselemente im Projektgebiet sind vor allem mitteleuropäische Stieleichenwälder mit Hainbuche, Feldahorn, Elsbeere (Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald Galio-Carpinetum) sowie Reste von Wachholderbeständen auf Trockenrasen.

Von den 92 ha Waldflächen des Gutsbetriebes sind 55 ha (60 %) als FFH-Gebiete und 79 ha (85 %) als Vogelschutzgebiete ausgewiesen.